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Feuerwehr Ammeloe bis 1977

1811
Als in der Stadt Vreden nach dem großen Brand von 1811 die Neuanschaffung einer Brandspritze diskutiert wurde, kam auch im Kirchdorf Ammeloe der Wunsch nach einer Brandspritze auf.

1820
So schrieb der erst wenige Monate im Amt befindliche Bürgermeister von Vreden und Amtmann von Ammeloe, Bernhard Rave, an den landrätlichen Kommissar Mersmann in Ahaus am 17. November 1820: „ Wenn irgendein Ort eine Brandspritze notwendig hat, ist es das Kirchdorf Ammeloe, da hier die Häuser nahe zusammengebaut und durchgängig mit Stroh gedeckt sind. Bei Feuer würde Ammeloe bestimmt ganz ein Raub der Flammen werden.
Rave hatte zunächst in der Diskussion mit den Einwohnern von Ammeloe die Anordnung getroffen, dass jeder Hausbewohner einen mit der Nummer des Hauses versehenen Wassereimer anschaffte und sich die dort befindlichen Brandhaken und Leitern in einem guten Zustand zu befinden hätten. Der dringende Wunsch der Bevölkerung von Dorf und Bauernschaft Ammeloe nach einer Brandspritze wurde sogar von der Bauernschaft Wennewick unterstützt, die die Anschaffung finanziell mittragen wollte. Der landrätliche Kommissar beauftragte daraufhin Rave, mit dem Mechanikus Severin in Hagen wegen der Anfertigung der gewünschten Brandspritze zu verhandeln, und autorisierte ihn schließlich zum Kontraktabschluß, als ein Kostenvoranschlag für die neue Spritze in Höhe von 101 Reichstaler und 8 Groschen vorlag. Die daraufhin angefertigte Spritze entsprach nicht den Anforderungen und musste noch nachgebessert werden.

1841
Im Jahre 1841 wird am 11.Dezember eine „Allgemeine Feuer-Polizei_Ordnung“ für die Provinz Westfalen erlassen, die sofort im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster publiziert wird. Vredens Bürgermeister und zugleich Ammeloes Amtmann Bernhard Rave brachte die Ordnung umgehend in Vreden und vor allem in den Bauernschaften des Amtes zur Kenntnis.
Rave schreibt an den Landrat: „Die Landgemeinde Vreden besteht mit Ausnahme des 30 Häuser zählenden Dorfes Ammeloe aus isoliert liegenden Höfen und Wohnungen. Daher besitzt diese Gemeinde keine Spritze. Bloß das Dorf Ammeloe hat eine 1 Ohm Wasser haltende Spritze mit einem 70 Fuß langen Schlauch. 3 Brandleitern und 3 Feuer Haken. Diese Gerätschaften befinden sich durchaus in einem brauchbaren Zustand. Im weiteren Verlauf des Schreibens vermerkte Rave, dass umgehend für die Ammeloer Spritze ein Spritzmeister bestellt werden solle, wie ebenso die zur Bedienung der Spritze erforderlichen Mannschaften und die zum Transport der Löschgerätschaften verpflichteten Pferdebesitzer benannt werden müssten. Als Dirigenten der Feuerlöschanstalten brachte Rave sich selbst in Vorschlag. Da er aber eine Stunde vom Dorf Ammeloe entfernt wohne, seien seiner Meinung nach drei Stellvertreter notwendig, wozu er folgende Personen vorschlug:

  1. Anton Cohausen
  2. Johann Heinrich Esseling
  3. Schullehrer Elling

1895
An Gerätschaften wurden genannt: 2 Druckspritzen mit zugehörigen Schläuchen, drei Brandleitern, sechs Feuerhaken, zwei Laternen und 36 Wassereimer. Immerhin gab es für das Amt Ammeloe seit einigen Jahren eine zweite Brandspritze.
Nach einer Visitation der Feuerlöschanlagen hatte am 11. Juli 1895 der Feuerlöschinspektor Modersen deutlich darauf hingewiesen , das die eine Spritze in Ammeloe für das gesamte Amt nicht genüge, sondern eine zweite in Lünten erforderlich sei, nachdem er ähnliches in den Jahren zuvor bereits bemängelt und die Gemeinde am 07. Februar 1895 die Anschaffung einer zweiten Spritze einstimmig abgelehnt hatte.

1899
Diesmal zeigte der deutliche Hinweis von Moderson Wirkung, denn in dem Bericht vom 09.Juni 1899 über die Feuerlöschanstalten im Kreis Ahaus wird über die Gemeinde Ammeloe vermerkt, dass es in dieser nun zwei Feuerspritzen gäbe, wobei Spritzenmeister, Rohrführer und Bedienungsmannschaften bestimmt seien.

1905
Im Bericht vom 19. Januar 1905 werden ebenfalls zwei Ammeloe Spritzen genannt, die sich bei einem Brand am 22. Oktober 1904 im Dorf Ammeloe gut bewährt hätten.
Spritzenmeister war der Zimmermeister Hermann Tenwinkel.

1908
Für das Amt Ammeloe meldete der zuständige Amtmann Fuisting am 3. Februar 1908, dass es dort keine eigene Feuerwehr und keine Löschzüge gäbe. Hier war alles noch nach altem Muster geordnet. An die Stelle der Zwangsfeuerwehr , zu der alle Einwohner verpflichtet waren, war noch keine Freiwillige Feuerwehr getreten.

1914
Auch während des ersten Weltkrieges blieb es in Ammeloe, bei den bisherigen Organisation des Feuerlöschwesens. Sowohl am 06. Mai 1914 als auch am 19. Mai 1917 schrieb der Amtmann an den Ahauser Landrat, dass eine Feuerwehr im hiesigen Amtsbezirk nicht bestehe und sich auch nicht einrichten lasse.

1920
Amtmann Fuisting vermerkte, das bei der Besichtigung der Brandwache zu Ammeloe am 08.11.1920 die Löschgeräte und die Ausrüstungsgegenstände der Brandwehr sich in gutem Zustand befunden hätte und jederzeit zum Gebrauch bereit seien.

1922
Im April beschwerten sich eine ganze Anzahl Bewohner des Dorfes Ammeloe über den Zustand der Feuerlöschgeräte. Neue Schläuche müssen beschafft werden. Ausserdem die Spritze von einem Fachmann überprüfen lassen, und ggf. eine neue zu beschaffen.

1926
In diesem Jahr wurde eine neue Spritze mit den entsprechendem Schlauchmaterial angeschafft. Außerdem wurde die alte Spritze umgeändert.
Über die Gründung am 01.April 1926 einer Freiwilligen Feuerwehr Ammeloe, liegen keine Akten vor.

1928
Es wurden in diesem Jahr in Ammeloe Löschbrunnen gebaut.

1930
Ab 1930 gibt es verschiedene Angebote von Firmen, die für die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Uniformen anboten. Nicht nur Uniformen sondern auch weitere Ausrüstungsgegenstände wie Steigerhelme, Steigergurte und Beile wurden dann im September 1930 der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt.
In einer Sitzung am 19.Oktober 1930 mit dem Bürgermeister Bisping wurde die Satzung der Feuerwehr Oeding, als Maßstab genommen. In einem Schreiben des Landrates des Kreises Ahaus vom 16.Dezember 1930 genehmigte er die Satzung und der Kaufmann Heinrich Noldes als Brandmeister, sowie der Kaufmann Heinrich Esseling, als stellvertretender Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Ammeloe wurden bestätigt. Es wurde ein etwas größerer Raum von der Dorfwäscherei angemietet.

1933
Dieser Freiwilligen Feuerwehr Ammeloe und ihrer Satzung war kein langes Leben beschieden. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde auch das Feuerwehrwesen neu geordnet. Nach dem Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15.12.1933 wurden die Feuerwehren gleichgeschaltet. Nach dem Gesetz hatte die Gründung einer einheitlichen Freiwilligen Feuerwehr für den Ortspolizeibezirk mit Satzung zu erfolgen, die die Leitung der Feuerwehr nach dem Führerprinzip vorsah.

1934
Auf einer Versammlung am 04.März 1934 in der Gaststätte Noldes in Ammeloe wurde die bestehende Freiwillige Feuerwehr aufgelöst und die neue Feuerwehr gleichen Names, die für die gesamte Gemeinde zuständig war, gegründet.

1939
Der Kriegsbeginn im Jahre 1939 leitete für die Feuerwehr Ammeloe eine schwierige Epoche ein. Die Wehrmitglieder wurden zum Kriegswehrdienst verpflichtet, so dass vornehmlich die älteren Mitglieder aus der Gründerzeit, eine Art Notdienst versahen.Gerade Ihnen muß bescheinigt werden, dass sie über einen ausgesprochenen Sinn für den Dienst am Nächsten verfügten und somit auch den Fortbestand der Wehr über die Großen Kriegswirren hinweg garantierten.

1945
Unmittelbar nach Beendigung des Krieges wurde aus Wehrmachtsbeständen einen HORCH, durch den Wehrführer Heinrich Noldes mit einer Motorspritze, angeschafft. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Ammeloe die bisher erwähnten Saugspritzen, die von Pferden gezogen wurden. Die gebrauchte Motorspritze wurde 1946 durch eine neue Tragkraftspritze (TS 8-8) ersetzt.

1947
Der erste Wehrführer Heinrich Noldes legte sein Amt nieder und neuer Wehrführer wurde Bäckermeister Heinrich Ibing.

1958
Immer wieder ergaben sich Schwierigkeiten bei der Wasserförderung. Oft kam es vor, dass das Wasser zu spät an der Einsatzstelle eintraf. Eine öffentliche Wasserversorgung gab es nicht. Die zahlreichen Brände der vergangenen Jahre und auf Drängen der Wehrführung hatte die Gemeindeverwaltung dazu veranlasst, über die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges zu beraten.Im gleichen Jahr noch wurde ein TLF 16/24 beschafft.
Voller Stolz stellte sich der Wehrführer Heinrich Ibing mit seinen Kameraden, anlässlich der Fahrzeugübergabe.

1962
Schreinermeister Hermann Nagenborg wird neuer Wehrführer.

1966
Ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, wurde in Dienst gestellt. Nur ein Problem war noch, wie sollen die Feuerwehrmänner die Einsatzstelle erreichen. Auf Drängen der Wehrführung wurde dann 1968 ein Kommandowagen in Dienst gestellt. Damit war die Feuerwehr Ammeloe für die nächsten Jahre eine schlagkräftige Truppe. In den Folgejahren wurde vom Katastrophenschutz ein TLF 8/8 auf Unimog der Feuerwehr Ammeloe zur Verfügung gestellt.

Aus der Feuerwehr Ammeloe wird der Löschzug Ammeloe

1977
Zusammenschluss der Feuerwehren Ammeloe und der Feuerwehr Vreden zu einer Feuerwehr Vreden. Es wurden zwei Löschzüge gebildet. Der bisherige Wehrführer Hermann Nagenborg, wird 1. Löschführer im neuen Löschzug Ammeloe.